Meilensteine Asturia et Callaecia Faszikel zu CIL XVII

Leitung des Projekts: Prof. Dr. Gabriele Wesch-Klein

Beteiligte Institutionen: 

  • Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Arbeitsstelle Corpus Inscriptionum Latinarum (Dr. Manfred G. Schmidt und Mitarbeiter)
  • mit Unterstützung des Berliner Excellence Cluster ‚Topoi. The Formation and Transformation of Space and Knowledge in Ancient Civilizations’

Gegenstand des Arbeitsvorhabens ist es, die Meilensteine von Asturia et Callaecia im Rahmen der ‚Miliaria provinciarum Hispanarum’ (CIL XVII/1, fasc. 3) zu erfassen und zu edieren. Insgesamt handelt es sich um ca. 600 mit Inschriften versehene Objekte. Hinzu kommen mehrere Dutzend anepigraphische Meilensteine. Ob diese einst mit aufgemalten Inschriften versehen waren, oder ob sie als aufgrund ihrer charakteristischen Form leicht erkennbare Wegezeichen dienten, harrt der Klärung.

Meilensteine, bisweilen Wegweiser oder Straßenschilder der Antike tituliert, dienten dazu, Menschen, die Entfernungen zurücklegten, die Richtung zu weisen und ihnen mitzuteilen, wie weit sie von ihrem Ausgangspunkt entfernt waren bzw. wie viele Meilen sie zu ihrem (Etappen)ziel zurücklegen mussten. Gemessen wurden die Distanzen für gewöhnlich in römischen Meilen. Die Erfassung der Strecke orientierte sich nicht an abstrakten Punkten, sondern an Ortschaften, meist dem Ausgangs- und Endpunkt einer Strasse, bisweilen auch an dazwischen liegenden Orten. Indes wurde der Raum nicht ausschließlich als geographische Größe wahrgenommen und in dem menschlichen Verstand nachvollziehbare Einheiten unterteilt. Meilensteine waren Ausdruck territorialer Hoheitsansprüche. In den Inschriften ist der Herrscher als oberster Repräsentant des Imperium Romanum präsent. Dank der ehrenvollen, bisweilen devoten Weise, in der der Kaiser genannt bzw. ihm Verehrung zuteil wird, begreift der Betrachter den Raum zudem als dem Herrscher und damit zugleich dem obersten Richter und Pontifex untertane Sphäre. Es ist das Ziel des Arbeitsvorhabens, die bearbeiteten Meilensteine als Medium geographischer, politischer und mentaler Raumordnung einer eingehenden Analyse zu unterziehen.