Antike im Film Agora
- Montag, 3. Februar 2025, 19:00 Uhr
- Gloria-Kino, Hauptstraße 146, 69117 Heidelberg
- Dr. Andreas Hensen
Am 03.02. zeigt das Gloria-Kino in Zusammenarbeit mit dem Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik den Film Agora (E 2012) von Alejandro Amenábar, mit Rachel Weisz in der Hauptrolle. Vor dem Film gibt es eine kurze historische Einführung von Dr. Andreas Hensen, Lehrbeauftrager am Seminar für Alte Geschichte und Leiter des Lobdengau-Museums Ladenburg. Im Anschluss gibt es wie immer Gelegenheit zur Diskussion.
Für Studierende gilt ein ermäßigter Eintrittspreis von 7 €.
Adresse
Gloria-Kino
Hauptstraße 146
69117 HeidelbergVeranstaltungstyp
Vortrag
Alle Termine der Veranstaltung 'Antike im Film - Wintersemester 2024/25'
Was haben uns antike Stoffe heute noch zu sagen? Wie setzten sich Filmschaffende mit der Antike auseinander, um ihre eigene Zeit besser zu verstehen und Antworten auf drängende Fragen der Gegenwart zu finden? In welcher Form begegnet uns die ‚Antike im Film‘? Im Wintersemester 2024/25 wird die erfolgreiche Film- und Vortragsreihe, eine Kooperation des Seminars für Alte Geschichte und Epigraphik der Universität Heidelberg und der Gloria Filmtheaterbetriebe, fortgeführt. Im Programm stehen diesmal starke Einzelpersonen im Vordergrund, die uns in chronologischer Reihe von der mythenumrankten Zeit der frühen Republik über die frühe Kaiserzeit bis in die von religiösen Konflikten geprägte Spätantike führen.
Den Auftakt bildet der enttäuschte Patriot und Kriegsheld Coriolanus, eine Figur aus dem Rom des frühen 5. Jahrhunderts v. Chr. Wir zeigen Ralph Fiennes‘ erste Regiearbeit aus dem Jahr 2011, eine Adaptation der Shakespeare-Tragödie nach antikem Vorbild. Coriolanus ist sicherlich der rätselhafteste von Shakespeares tragischen Helden, der mit seiner Anschlussfähigkeit für protofaschistische und militaristische Interpretationen gerade in dieser Zeit Anlass gibt, sich erneut mit diesem antiken Prototyp zu befassen. Eingeführt wird der Film von Dr. Jonas Osnabrügge.
Fortgesetzt wird die Reihe mit einem weiteren Archetyp, der aus der Antikenrezeption nicht wegzudenken ist: Der verrückte Kaiser Caligula, der schon in der Antike als wahnsinniger Gewaltherrscher dargestellt wurde und als das Symbol für einen Tyrannen galt, bildete die Vorlage für einen der berüchtigtsten und skandalösesten Antikenfilme überhaupt – Tinto Brass‘ Caligula. In diesem Jahr erschien mit dem Ultimate Cut einer neuen Schnittfassung mit bislang unveröffentlichten Szenen, die den Film in einer nie dagewesenen Weise präsentieren! Christopher Decker, M.A., Assistent am Lehrstuhl für Römische Geschichte, wird den Film vorstellen.
Gladiator belebte im Jahr 2000 nahezu im Alleingang das Genre des Antikenfilms neu. Jetzt, 24 Jahre später, erscheint mit Gladiator 2 die langerwartete Fortsetzung des Meisterwerks von Ridley Scott. Die Geschichte des Maximus Decimus Meridius und seiner langgeplanten Rache am brutalen Commodus wird nun durch dessen Sohn fortgesetzt und entspannt sich vor dem Hintergrund der Dynastie der Severer, diesmal mit dem ‚verrückten‘ Kaiser Caracalla. Dr. Nicolai Futás, Assistent am Lehrstuhl für Griechische Geschichte, wird in die Fortsetzung des Films, der sich vor allem vor dem Hintergrund der blutigen und brutalen Welt der Arena mit ihren Gladiatoren und Tierhetzen entfaltet, einführen.
Beschlossen wird die Reihe von Agora, in dem die von Rachel Weisz gespielte Hypatia im Fokus steht. Die populäre Interpretation des Lebens der spätantiken Philosophin und Naturforscherin aus Alexandria, die in einem Konflikt mit christlichen Eiferern umgebracht wurde, zeigt exemplarisch die Gefahren von religiösem Fanatismus und Wissenschaftsverachtung. Gleichzeitig wird sie immer wieder als tragisches Vorbild emanzipierter Weiblichkeit rezipiert. Vorgestellt wird der Film von Dr. Andreas Hensen, Leiter des Lobdengau-Museums in Ladenburg und Lehrbeauftragter am Seminar für Alte Geschichte.
Nach jedem Film gibt es wie immer die Gelegenheit zur Diskussion mit den Vortragenden. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!